Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Wilhelm Götze

Wilhelm Götze, auch genannt Vater Götze, erblickt 1871 das Licht der Welt. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater starb schon  vor seiner Geburt, und seine Mutter hatte wenig Einkommen, indem sie als „Semmelfrau“ Brot auslieferte. Er absolvierte eine Schneiderlehre in Genthin und Helmstedt, die er allerdings abbrach, um auf Wanderschaft zu gehen. Er bereiste Deutschland, die Schweiz, Italien, Frankreich, Östereich und die Niederlande.

 

Schließlich landete er beim Zirkus, arbeitete zehn Jahre lang als Stallknecht und Flickschneider und trat als Clown und Artist auf. 1898 heiratete er seine Frau Auguste, später auch genannt Mutter Götze, aus Ziesar, die in Berlin als Dienstmädchen gearbeitet hatte. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, vier Jungen und zwei Mädchen.

 

Im Februar tritt Wilhelm Götze zum ersten Mal in Wusterwitz mit seinem eigenen Marionettentheater auf.

 

Im ersten Weltkrieg wurde er gegen seinen öffentlich bekundeten Willen eingezogen in den Kriegsdienst. 1918 gründete er eine Gruppe namens „Universal-Künstler-Gruppe Familie Götze“. Mit dieser Gruppe wurde das Programm erweitert durch Musik und Artistik. 1922 erhielt Götze die staatliche Anerkennung als Künstler und Marionettenspieler, ging aber ab 1930 nicht mehr selbst mit der Familie auf Tournee, sondern blieb in Wusterwitz und schnitzte Figuren.

 

Wilhelm Götze schuf auf seinem am Wusterwitzer See gelegenen Anwesen mit selbstgeschaffenen kuriosen und volkskünstlerischen Schnitzereien und Figuren eine Idylle, „Götzes Höh“ genannt, die zu einem beliebten Ausflugsziel wurde. Als Wohnung diente ein stillgelegter Wohnwagen. Götze führte die Besucher über sein Grundstück und erzählte dabei Anekdoten und Geschichten.

 

Vater Götze galt in seinem Heimatort als „Original“. Beerdigt wurde er am 14.06.1954 in Brandenburg, in einem von ihm selbst geschnitzten Sarg.

 

 

Konrad Wittkopf